Aminosäuren sind organische Verbindungen, die Carbonsäure- und Aminofunktionen enthalten. Zwei Aminosäuren können unter geeigneten Bedingungen über eine Amidbindung zu einem Dipeptid verbunden werden. Das Dipeptid kann eine dritte Aminosäure enthalten, wodurch ein Tripeptid gebildet wird. Ketten mit mehr als 50 Aminosäuren nennt man Proteine.

[1] und [2] Aminosäuren
[3] Dipeptid
Die Bindung, die die beiden Aminosäuren verbindet, um das Dipeptid zu bilden, wird als Peptidbindung bezeichnet.
Aminosäuren können in Abhängigkeit von der Position der Aminogruppe an der Kohlenstoffkette als a- , b- oder g -Aminosäuren klassifiziert werden.

[4] a -Aminosäure
[5] b -Aminosäure
[6] g -Aminosäure
Die a- Aminosäuren sind besonders wichtig, da die 20 Aminosäuren, die Bestandteil der Proteine sind, zu dieser Familie gehören. Mit Ausnahme von Prolin haben diese Aminosäuren folgende Struktur:

[7] Struktur einer Alpha-Aminosäure
[8] Prolin
[9] Glycin (achiral)
Mit Ausnahme von Glycin (R=H) weisen die Aminosäuren den asymmetrischen Kohlenstoff auf. Es wird beobachtet, dass alle aus (natürlichen) Proteinen erhaltenen Aminosäuren zur L-Reihe gehören (Aminogruppe links in der Fischer-Projektion).

[10] Die Aminosäuren der L-Reihe haben die Aminogruppe auf der linken Seite und kommen natürlich vor.
[11] Aminosäuren der D-Reihe haben die Aminogruppe rechts und sind künstlich.